Aufwändige Gebäudesicherung nach Verpuffung in der Innenstadt
Einsatz: 21 – 23/2010
09. April 2010 – 12:46 bis 18:15 Uhr
Feuerwache 1 / Rheinstraße / Werderstraße
Zu einem Wohnungsbrand kam es am Freitagmittag in einem Mehrfamilienhaus in der Wiesbadener Innenstadt. Gleich mehrere Anwohner alarmierten die Feuerwehr in die Werderstraße im Westend, nachdem sie einen lauten Knall gehört hatten. Nach ersten Ermittlungen der Polizei hatte die Frau im Schlafzimmer der Wohnung im vierten Obergeschoss eine Kerze angezündet und für einen kurzen Moment den Raum verlassen. Als die 25-Jährige zurückkehrte, hatte eine Gardine in der Nähe der Kerze bereits Feuer gefangen. In kürzester Zeit griffen die Flammen auf die umliegenden Möbelstücke über und setzen das gesamte Zimmer in Brand. Vermutlich durch das austretende Treibgas mehrerer Spraydosen, kam es zu einer Verpuffung, die eine Zwischenwand zum angrenzenden Bad und die Außenwand des Gebäudes rund 30 Zentimeter eindrückte. Ziegelsteine eines Fensterbogens fielen in den Hof, in dem sich glücklichweise niemand aufhielt.
Die Einsatzkräfte der nahegelegenen Feuerwache 1 waren schnell vor Ort und konnten das Feuer mit Unterstützung durch Kräfte der Feuerwache 3 und der Freiwilligen Feuerwehr Stadtmitte zügig mit einem C-Rohr löschen. Doch die Nachlösch- und Aufräumarbeiten gestalteten sich aufgrund der gefährdeten Statik des Gebäudes schwierig. Daher wurden die Freiwilligen Feuerwehren Sonnenberg und Rambach zur Besetzung der Feuerwache 1 alarmiert, um den Brandschutz im Stadtgebiet sicher zu stellen.
Im Rahmen der Wachbesetzung wurden die Sonnenberger und Rambacher Einsatzkräfte zunächst zu einem eingelaufenen Brandmelder in einer Bankfiliale in der Rheinstraße alarmiert. Nach einer Überprüfung des ausgelösten Melder konnten die Kräfte wieder auf die Feuerwache zurückkehren. Ein technischer Defekt an der Brandmeldeanlage sorgte für den falschen Alarm.
Zur Ablösung der Einsatzkräfte der Feuerwache 3 rückten die freiwilligen Einsatzkräfte kurze Zeit später in die Werderstraße aus. Da die Statik des Hauses durch die eingedrückten Wände gefährdet war, musste die Wohnung aufwändig abgestützt werden. Mit Hilfe der Einsatzkräfte der FF Sonnenberg, Rambach und Stadtmitte wurde das Brand- und Schüttgut aus der Brandwohnung gebracht. Um eine eventuelle Brandausbreitung ausschließen zu können, musste die Decke im Brandzimmer geöffnet und mit einer Wärmebildkamera kontrolliert werden.
Erst nach rund fünf Stunden war der Einsatz für die Feuerwehren Sonnenberg und Rambach beendet.
FF-Sonnenberg: 7 Einsatzkräfte mit LF 8/6
FF-Rambach: 5 Einsatzkräfte mit LF 8
BF Wiesbaden: ELD 2, DLK FW1, Basis-LF FW3 / ELD 1, Basis-LF FW1, AB-Rüstholz
Sonstige Kräfte: FF-Stadtmitte
Links:
- Wiesbaden112: „Eine Verletzte bei Wohnungsbrand – Verpuffung drückt Wände ein„
- Wiesbadener Kurier: „Von lautem Knall aufgeschreckt – 150 000 Euro Gebäudeschaden im Westend„
- HR-Online: „Frau verletzt: Spraydosen bei Brand explodiert„