Katastrophenschutz live: GDekonZ-Übung in Dillenburg

Katastrophen halten sich nicht an Grenzen. Deshalb war das Szenario der mehrtägigen gemeinsamen Katastrophenschutzübung der Feuerwehren Stadtmitte, Sonnenberg und Igstadt auch eines, das weder zu Hause spielte, noch dort stattfand…

Auf dem Übungsgelände in Dillenburg-Frohnhausen wurde mit vereinten Kräften der Aufbau und der Betrieb eines Dekontaminationsplatzes anlässlich eines Radioaktivitätsaustrittes geübt. Eine mehrstündige und schweißtreibende Herausforderung für die über 30 Frauen und Männer von denen 12 aus Sonnenberg angereist waren.

Doch damit nicht genug: Im Anschluss wurden noch drei Intensivszenarien trainiert, die es in sich hatten. Ein beginnender Waldbrand in schwierigen Gelände, ein Zimmerbrand bei dem zwei Personen aus dem Gebäude gerettet werden mussten und eine Rettung eines von einem Baum eingeklemmten Waldarbeiters forderten Geschick und Können von den Wehrleuten. „Nicht nur in Sonnenberg bringen wir unser vielfältiges Können zum Einsatz. Auch für überregionale Katastrophenszenarien sind wir gut gerüstet. Gemeinsam mit den Kameradinnen und Kameraden im Gefahrstoff-Dekontamination-Zug (GDekonZ) stellen wir eine starke und hochkompetente Einheit im Katastrophenschutz“ resümiert Wehrführer Jan Johannbroer zum Ende des ersten Übungstages.

Aber damit nicht genug. In der Nacht wartete die nächste Katastrophe auf die Helferinnen und Helfer: Ein verunglückter Kesselwagen auf einer Gleisanlage forderte alle Wehrleute gemeinsam: Um den in Brand geratenen Waggon zu löschen wurde ein umfassender Löschangriff von allen Kräften unternommen. Dabei kam auch Löschschaum zum Einsatz, der die Frühsommernacht in eine Winterlandschaft verwandelte.

Tagsdrauf stand zunächst erneut der Dekoneinsatz im Mittelpunkt. Austritt eines unbekannten Gefahrstoffes aus einem Labor, mehrere Mitarbeitende waren mit dem Stoff in Berührung gekommen. Nunmehr stand neben der Dekontamination der Betroffenen auch die Erkundung der Einsatzstelle mit umluftunabhängigen Atemschutzgeräten und sodann die Gefahrenabwehr durch Kräfte in Chemikalienschutzanzügen im Zentrum der Feuerwehrtätigkeiten.

Doch wer sich ausrechnete, dass nach diesem Einsatz alles getan sei, der irrte sich gewaltig. Eine Explosion mit Einsturz eines Gebäudes und Folgebrand forderte am Nachmittag neben den Einheiten zur Brandbekämpfung auch die Suche und Menschenrettung mit Hilfe der Wiesbadener Rettungshundestaffel, die mit acht Hunden und Hundeführer/innen an der Übung teilnahmen.

„Vielseitige Gefahren, vielseitige Notwendigkeiten Hilfe zu leisten. Dass wir zusammen mit den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Stadtmitte im Katastropheneinsatz und der regelmäßigen Gefahrenabwehr ein eingespieltes Team sind, macht sich unmittelbar bemerkbar. Nicht nur, dass die Einsatzübungen reibungslos verliefen, auch die Qualität der Zusammenarbeit lässt sich sehen“ meint stellvertretender Wehrführer Thorsten Hubl. Ihm war es auch ein besonderes Anliegen, die Pausen für kleine und intensive Lerneinheiten zu nutzen. Der sichere Umgang mit der Säbelsäge, der richtige Einsatz der Trennschleifmaschine aber auch das Fahren in unbefestigten Gelände mit dem Tanklöschfahrzeug wurden so zwischendurch trainiert.

Alles in allem ein anstrengendes, aber unglaublich lohnenswertes Wochenende im Zeichen des Katastrophenschutzes. Für die Organisation und Durchführung gilt der Freiwilligen Feuerwehr Wiesbaden-Stadtmitte ein herzliches Dankeschön!

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