Rückblick und Neuwahlen – Hauptversammlungen der Sonnenberger Feuerwehr
Neuwahlen, Rückblick auf das vergangene Jahr, Geräteübergabe, Satzungsänderung – Volles Programm bei den diesjährigen Hauptversammlungen der Sonnenberger Feuerwehr. Auch Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller machte sich ein Bild von der Wehr und ließ sich durch das Gerätehaus führen.
Zu 55 Einsätzen war die Freiwillige Feuerwehr Sonnenberg im Jahr 2010 alarmiert worden. Die Sonnenberger leisteten damit bei fünf Wachbesetzungen, 19 Bränden, 22 Hilfeleistungen und neun Fehlalarmen zusammen 481,5 Personenstunden. Die Feuerwehr Sonnenberg war bei den Stürmen „Xynthia“ und „Olivia“ mehrere Stunden im Einsatz. Auch bei einer 200 Meter lange Ölspur, drei Mülltonnenbränden an der Konrad-Duden-Schule und einem Schneeeinsatz in Erbenheim war die Wehr gefordert. Im Vergleich zum Vorjahr mit 31 Einsätzen eine enorme Steigerung, resümierte Wehrführer Peter Kusch in seinem Jahresbericht bei der Hauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Wiesbaden-Sonnenberg am vergangen Freitag. Hinzu kamen knapp 50 Unterrichte und Übungsdienste sowie Lehrgänge bei der Berusfeuerwehr Wiesbaden, erläutert er weiter.
Im Vorfeld der Hauptversammlung wurde Oberbürgermeister und Feuerwehrdezernent Dr. Helmut Müller von den Sonnenberger Feuerwehrleuten durch das Gerätehaus geführt. „Ich stand schon oft vor den Toren, jetzt konnte ich endlich auch einen Blick in Innere erhalten“, erklärte Müller den zahlreichen Gästen. Ein historisches Gebäude – das Haus, in dem Feuerwehr und Ortsbeirat untergebracht sind ist 1904 erstmals erwähnt – bringe immer Probleme mit sich, so der Oberbürgermeister. Gegen die nassen, schimmeligen Wände hatte die Freiwillige Feuerwehr Sonnenberg bereits in Eigenleistung eine verkleidete Ständerwand errichtet. Auch der leitende Branddirektor Harald Hagen dankte den Sonnenberger Feuerwehrleuten für ihren Einsatz. „Mit der Gemeinschaftsalarmierung von zwei Wehren wird in Sonnenberg etwas probiert, das auch im restlichen Stadtgebiet Anwendung finden kann“, erläutere Hagen die Vorreiterrolle der Wehr mit der seit Anfang März praktizierten gemeinsamen Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehren aus Sonnenberg und Rambach. Der jeweils größere Verantwortungsbereich bedeutet für die Wehrleute auf beiden Seiten einen Zuwachs an Einsätzen, aber auch ein Plus an Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger der beiden Wiesbadener Stadtteile, so Wehrführer Kusch.
Nach dem Ende der fünfjährigen Wahlperiode standen in diesem Jahr auch Neuwahlen an. Wehrführer Peter Kusch und stellvertretender Wehrführer Maximilian Abel wurden in ihrem Amt bestätigt. Karl-Heinz Götz bleibt weiterhin der Vertreter der Ehren- und Altersabteilung. In den Feuerwehrausschuss wurden Bernd Kusch, Sören Schäfer und Sebastian Roy als Besitzer gewählt. Als Auszeichnung für Weiterbildung und besonderen Einsatz wurden Patrick Barth zum Feuerwehrmann, Olaf Diels zum Oberfeuerwehrmann und Sebastian Stenzel zum Hauptfeuerwehrmann vom leitenden Branddirektor Harald Hagen und Stadtbrandinspektor Gerhard Beil befördert.
Im zweiten Teil des Abends, der Jahreshauptversammlung des „Verein Freiwillige Feuerwehr Wiesbaden-Sonnenberg 1896“, übergab der Sonnenberger Ortsbeirat eine Motorkettensäge und einen Wassersauger. Aufgrund zunehmender Gefahren für die Bevölkerung durch Sturm- und Starkregenereignisse, hatte der Sonnenberger Ortsbeirat dem „Verein Freiwillige Feuerwehr Wiesbaden-Sonnenberg 1896“ Fördergelder zur Beschaffung der beiden Einsatzgeräte zur Verfügung gestellt.
Einen Rückblick auf die beiden Veranstaltungen der Sonnenberger Feuerwehr, dem Sonnenwendfeuer und der Straußwirtschaft zur Sonnenberger Kerb, gab Vorsitzender Peter Kusch in seinem Jahresbericht. Das trotz seiner mittlerweile jahrelangen Tradition immer noch als „Geheimtipp“ gehandelte Sonnenwendfeuer des Verein Freiwilligen Feuerwehr Wiesbaden-Sonnenberg 1896 lockte wieder zahlreiche Besucher auf die Sonnenberger Segelfliegerwiese.
„Die Kerb hat sich vom abendlichen Sitzfest zum Familientag entwickelt“, berichtete Kusch. Und so bot sich der Samstagabend beim Auftritt der Kindertanzgruppe „Moonies“ des Sonnenberger Karneval-Vereins „Die Narrhalla“ und mit Bratwurst & Co. zum gemütlichen Pflegen der Gemeinschaft an. Weiter sorgten die von der Einsatzabteilung ausgestellten Fahrzeuge und Geräte, der Gerätekraftwagen des THW sowie das Tanklöschfahrzeug der Rambacher Wehr für interessante Einblicke. Kinder übten sich begeistert an der Wasserspritze und der Feuerwehrnachwuchs beeindruckte mit Lösch- und Rettungsaktionen.
Auch beim Vereinsvorstand standen Neuwahlen an. Vorsitzender Peter Kusch und stellvertretender Vorsitzender Sören Schäfer wurden auch hier im Amt bestätigt. Auch Kassenwart Bernd Kusch und Schriftführer Sebastian Stenzel wurden von der Versammlung wiedergewählt. Als Beisitzer wurden Karl-Heinz Götz (Ehren- und Altersabteilung), Björn Patzke (Stellvertretender Schriftwart/Öffentlichkeitsarbeit), Sven Pfeiffer (Veranstaltungswart), Jan Johannbroer (Veranstaltungswart Technik), Michael Götz (Vereinsheim), Sebastian Roy (Gerätewart) und Maximilian Abel (Stellvertretender Kassenwart) als Beisitzer gewählt. Aus beruflichen Gründen standen die bisherigen Vorstandsmitglieder Ralf Hoffmann und Harald Weisel nicht mehr zur Wiederwahl. Vorsitzender Kusch bedankte sich im Namen aller bei den beiden für die geleistete Arbeit.
Um einen stärkeren und deutlicheren Bezug zu dem Zweck des Vereins, der Förderung des Brandschutzes, herzustellen, wurde auch über eine Satzungsänderung abgestimmt. Einstimmig wurde die Umbenennung des Vereins in „Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Wiesbaden-Sonnenberg“ angenommen. Damit werde auch der Unterschied zwischen dem Verein und der Organisation Freiwillige Feuerwehr als Bestandteil des städtischen Amtes 37-Feuerwehr deutlicher, erläuterte Maximilian Abel.
Für 10-jährige Vereinsmitgliedschaft wurde Maximilian Hilka vom Vorsitzenden Peter Kusch und stellvertretendem Vorsitzenden Sören Schäfer geehrt und Klaus Preißig für 30-jährige Mitgliedschaft zum Ehrenmitglied ernannt. Im Anschluss an die beiden Veranstaltungen lud der Verein zum gemütlichen Beisammensein ein.
Medienberichte:
- Wiesbadener Tagblatt: „Vorreiterrolle für Sonnenberg„