Wiesbadener Tagblatt: „Feuerwehrleute jammern generell nicht“

Verein „Freiwillige Feuerwehr Wiesbaden-Sonnenberg 1896“ mit großer Sonnwendfeier

Wiesbadener Tagblatt
Vom 23.06.2008
Von Birgit Weidner

„Hoch droben über Sonnenberg, auf der Segelfliegerwiese, zog der „Verein Freiwillige Feuerwehr Wiesbaden-Sonnenberg 1896“ mit dem Sonnenwendfeuer wieder eine seiner Top-Veranstaltungen durch. Meterhoch züngelten da die Flammen, die, man wagt es kaum zu sagen, von der Feuerwehr selbst gezündet wurden.

Aber wo die Feuerwehr, da ein Schlauch. Und der funktionierte bestens, was immer wieder umher spritzende Kinder auf der Wiese bewiesen. Die Jugendfeuerwehr Sonnenberg hatte nämlich ein „brennendes Haus“ aufgestellt und das sollte gelöscht werden. Das Löschen des Sonnenwendfeuers allerdings sollte bis zum nächsten Morgen dauern. „Die Vorbereitungen für das Fest laufen schon seit Anfang des Jahres“, sagte Wehrführer Peter Kusch an einer der vielen Sitzbänke auf dem herrlich-schönen Fleckchen Erde. Das Anzünden des rund vier Meter hohen, in spezieller Setztechnik gesetzten Holzstoßes war natürlich der Höhepunkt des Festes. Die ganze Nacht hindurch brannte das Feuer, machte so die kürzeste Nacht des Jahres zum Tag. Viele Besucher machten es sich dabei, bei kühlen Getränken und Deftigem vom Grill, mit Decken auf der Wiese gemütlich.

„Wir sind natürlich auch an diesem Wochenende einsatzbereit“, sagte Maximilian Abel, stellvertretender Wehrführer, der auch betonte, dass sich der Verein keinesfalls in den Vordergrund drängeln wolle. Zu unterscheiden wären nämlich die Feuerwehr an sich, die „Freiwillige Feuerwehr Wiesbaden-Sonnenberg“ und der „Verein Freiwillige Feuerwehr Wiesbaden-Sonnenberg 1896“ beide 1896 gegründet und somit seit über 100 Jahren fester Bestandteil des Sonnenberger Ortslebens. Dennoch wären sämtliche Mitglieder der Einsatzabteilung auch im Verein. Würden sie denn im Falle eines Einsatzes von den Arbeitgebern frei gestellt? „Die örtlichen Arbeitgeber sind sich der Bedeutung schon bewusst“, sagte Maximilian Abel. „Wenn man nachts sieben Stunden im Einsatz war, darf man auch mal zwei Stunden später zur Arbeit kommen.“ Natürlich würden nicht alle Arbeitgeber mitspielen. „Aber es geht noch einigermaßen“, ergänzte der Wehrführer.

Nachwuchssorgen? „Nein. Aber wir müssen auch etwas dafür tun. Die Attraktivität für Kinder und Jugendliche muss immer erhöht werden. Unser Verein fördert auch dies, finanziell und mittels solcher Veranstaltungen.“

Der „Verein Freiwillige Feuerwehr Wiesbaden-Sonnenberg 1896“ mit seinen über 180 Mitgliedern habe die Aufgabe, so Sebastian Stenzel vom Verein, das Feuerwehrwesen insbesondere von Sonnenberg zu fördern. Der Verein unterstütze direkt die Freiwillige Feuerwehr Sonnenberg sowie deren Jugendfeuerwehr im Brand- und Katastrophenschutz und gebe technische Hilfeleistung. Darüber hinaus fördere er die Kameradschaft zwischen den Mitgliedern, kümmere sich um deren soziale Belange und fördere schließlich auch das aktive Ortsleben in Sonnenberg. So nimmt er an vielen Veranstaltungen teil und führt selbst welche durch. Dabei sind das Sonnenwendfeuer und die berühmt-berüchtigte Straußwirtschaft zur Kerb vor dem Feuerwehrhaus die Höhepunkte. Lustig wären auch immer die Motto-Partys, mal gingen sie auch – zu Fastnacht – als orange Pop-Wikinger auf die Straße.

Drückt denn nirgendwo der Schuh? „Wir sind kein Verein, der jammert. Wir packen an“, hieß es von Maximilian Abel. Sicher stecke in solch einem Fest viel Arbeit. Dies sei aber deren Aufgabe. „Das liegt wohl auch in der Veranlagung von Feuerwehrleuten. Die gehen Probleme an und versuchen sie, zu lösen.“

Interessenten sind herzlich willkommen. Kontakt über Wehrführer Peter Kusch, Telefon 0611-540715 oder peter.kusch@feuerwehr-sonnenberg.de“

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