125 Jahre Feuerwehr Sonnenberg: Ein historischer Tag

Feuerwehr Sonnenberg lässt mit historischem Tag die Geschichte lebendig werden…

Manches Mal sind die spontanen Ideen die besten: Nach der gelungenen akademischen Feier zum 125jährigen Jubiläum Ende August wollten der Vorstand des Fördervereins sowie die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wiesbaden Sonnenberg die Geschichte der Feuerwehr Sonnenberg lebendig werden lassen. So entstand in kurzer Zeit das Konzept eines historischen Feuerwehrtages, an dem historisches Geräte, Fotos längst vergangener Zeiten und Feuerwehr-Oldtimer rund um den Hofgartenplatz ausgestellt werden.

Aus dem eigenen Gerätebestand fanden sich so ein originaler Hydrantenwagen nebst Karren mit Rettungsschlauch aus der Kaiserzeit, ein Tragkraftspritzenhänger aus den 1950er Jahren und das auch schon immer 33 Jahre alte aber immer noch im Einsatz befindliche Tanklöschfahrzeug TLF 8/18 in einem Diorama wieder. Organisator Peter Kusch, langjähriger Wehrführer und Vorsitzender des Fördervereins: „Die technische Entwicklung des Feuerlöschwesens von der Kaiserzeit bis in die Moderne ist enorm. Dennoch sind die Werte, die die Feuerwehr verkörpert, dieselben geblieben“.

Der Geschichte der Feuerwehr Sonnenberg beginnend mit der Gründung 1896 belegt durch das originale Gründungsprotokoll, des bereits 1904 errichteten Feuerwehrhauses und der über die Jahrzehnte dort stationierten Einsatzfahrzeuge widmete sich eine von Bernd Kusch zusammengestellte Fotoausstellung am Lindenplätzchen. „Die Feuerwehr ist wie vor 125 Jahren nicht nur in der Mitte des Ortes angesiedelt, sondern auch zentraler Bestandteil des Sonnenberger Stadtteillebens“ weiß Bernd Kusch, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Wiesbaden-Sonnenberg, zu berichten. In historischer Uniform aus den 1920er Jahren gekleidet nicht nur ein echter Hingucker, sondern auch lebendiger Beweis dafür, dass Feuerwehrgeschichte lebendig gestaltet werden kann.

Dass rot nicht immer die Farbe der Feuerwehr gewesen ist, beweist das Löschgruppenfahrzeug LF15 der Freiwilligen Feuerwehr Idstein. 1942 gebaut wurde es als Gerät der Feuerlöschpolizei in Dienst gestellt. Das in grün gehaltene Fahrzeug sticht heraus, sind die anderen historischen Besucher doch in rot angereist. Neben einem aus dem gleichen Baujahr stammenden Leichten Löschgruppenfahrzeug LLG aus dem Besitz der Freiwilligen Feuerwehr Stierstadt (Oberursel) ein LF 16 und ein TLF 16, wie sie in den 1960er Jahren in der Feuerwehr Wiesbaden im Einsatz waren. Die beiden Magirus Rundhauber gehören zum Privatbesitz zweier Berufsfeuerwehrleute aus Wiesbaden, die auf diese Weise ein Stück Stadtgeschichte am Leben halten.

Dass die Kreativität und die Mühe der Sonnenberger Feuerwehrfrauen und -männer nicht umsonst gewesen ist, zeigte der Besuch des hessischen Innenministers, Peter Beuth, der Landtagsabgeordneten Astrid Wallmann und des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Wiesbaden, Gerd-Uwe Mende. „Mehr noch als die faszinierend zum Leben erweckte Geschichte fällt in Sonnenberg die generationenübergreifende Zusammenarbeit in der Feuerwehr ins Auge“ so Innenminister Beuth, der sich insgesamt von dem Engagement der Sonnenberger Feuerwehrleute beeindruckt zeigte. Die Tatsache, dass neben einem „Gründungsmitglied“ die mit 18 Jungs und Mädels anwesenden Jugendfeuerwehrleute so aktiv am historischen Feuerwehrtag mitwirkten zeige, dass die Zukunft gesichert sei und die Feuerwehr auch in 125 Jahren noch für Sicherheit sorgen könne. Als Anerkennung überreichte der Minister Wehrführer Maximilian Abel die Ehrenplakette des Landes Hessen für Freiwillige Feuerwehren.

Oberbürgermeister Mende ergänzte in seinem Vortrag wie wichtig die als eine Feuerwehr Wiesbaden aus Ehrenamtlichen und beruflichen Kräften bestehende Organisation für den Schutz der Bevölkerung vor allen möglichen Gefahren sei. Auch er sprach den Dank des Magistrats für das langjährige Engagement aus, den Bürgermeister Dr. Oliver Franz bereits bei der akademischen Feier mit der Stadtplakette in Silber mit Zirkon gewürdigt hatte.

Dem Jubiläums-Motto entsprechend gingen die Mitglieder des Fördervereins am Abend in den Einsatz für einen lebendigen Ort und richteten an diesem Abend den Weinstand auf dem Sonnenberger Lindenplatz aus. Viele Sonnenbergerinnen und Sonnenberger nutzten die Möglichkeit des geselligen Austauschs weit über den gelungen historischen Tag der Feuerwehr hinaus. Als ganz besonderen Hingucker ließen die Floriansjünger den Bergfried der Sonnenberger Burg in Feuerwehrrot erstrahlen. Natürlich nicht ohne den Hinweis auf die eigene Herkunft, denn mittig prangte das Identifiktionszeichen der Wehr, die Zahl 42.

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